Gladbecker Haldenkrankenhaus
Im Zweiten Weltkrieg wurde das St. Barbara-Hospital bei Luftangriffen 1943 und 1944 so stark getroffen, dass der Bau eines Notkrankenhauses für Schwerkranke nötig war. Dazu wurde der westliche Teil des Luftschutzstollens in der Bergehalde der Zeche Graf Moltke I / II eingebaut.
Auf Initiative des Bergwerkdirektors Schennen und des Krankenhausrektors Wenning wurde 1944 der südwestliche Teil zum Krankenhaus umgebaut, nach einer dreimonatigen Bauzeit wurde im Januar 1945 das Haldenkrankenhaus eröffnet. An dessen Bau haben Bergleute, Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter, aber auch Freiwillige fast ununterbrochen Tag und Nacht gearbeitet. Das Krankenhaus war für 250 Kranke ausgelegt, allerdings suchten dort oft über 600 Menschen Schutz. Der Krankenhausbereich war vom öffentlichen Luftschutzstollen abgemauert.
Ab dem 6. Januar 1945 wurden die ersten Schwerkranken aus den Kellerräumen des St. Barbara-Hospitals in den Stollen verlegt.
Im März 1945 trafen mehrere Bomben die Halde. Schäden entstanden nicht, aber die Beleuchtung fiel aus. Mit Grubenlampen ging der Betrieb weiter. Operationen an Brandverletzten konnten mit Hilfe von Notstromaggregaten erfolgen.
Das Notkrankenhaus galt als sicher und war zudem noch sehr modern eingerichtet, mit Operationssaal, Badezimmer und Warmwasser. Sogar eine Kapelle gab es. Das Wasser wurde zeitweilig in Kübeln vom Zechengelände hertransportiert. Der Stollen wurde später zugemauert.