Marktplatz

Seit 1403 gibt es in Gladbeck das Recht, einmal im Jahr zum Patronatstag des heiligen Lambertus am 18. September einen Markt abzuhalten. Eine Markturkunde des Erzbischos erlaubte einen drei Tage dauernden Krammarkt rund um die St. Lambertikirche zur Deckung des lokalen Bedarfs. Gladbecker Bürger verkauften dort auch selbst gebackenen Apfelkuchen (= Appeltaten). Der Markt entwickelte sich später zum Stadtfest, das alljährlich am ersten September-Wochenende gefeiert wird, das heutige „Appeltatenfest“. 

Mit zunehmender Einwohnerzahl wurde der Markt um die St. Lambertikirche zu klein. Als man 1896 ein preiswertes Gelände für einen Marktplatz suchte, fand man ein günstiges Grundstück südlich außerhalb des damaligen Dorfes. Dort ist auch heute noch der Marktplatz. 

Das öffentliche Leben stand im Zeichen der Freude über den überstandenen 1. Weltkrieg und das Ende der Hungerjahre der Nachkriegszeit und dem letzten „Steckrüben Winter“. Der Marktplatz wurde zum Zentrum großer Feiern und Parteikundgebungen. Während der Nazi-Zeit fanden auf dem Platz Aufmärsche und große Kundgebungen statt. 

Nach 1945 wurde der Platz wieder für demokratische, freiheitliche Veranstaltungen genutzt. Am 1. Mai marschierten die Bergleute in einem Sternmarsch von den Zechen mit Marschmusik zum Marktplatz, um die Reden der IG Bergbau-Funktionäre und ihre Forderungen anzuhören und den Maitänzen der Jugendgruppen zuzuschauen. Zum Erntedank versammelten sich die Bürger ebenfalls: Sie wussten, wie wichtig eine ertragreiche Ernte für sie war. 1980 wurde die Südbebauung des Marktplatzes für den Ausbau der Wilhelmstraße abgerissen. 1989 wurde auf dem Platz eine Markthalle erichtet. Diese wurde von den Gladbeckern nicht angenommen und 2004 wegen Leerstands wieder abgerissen. Der Marktplatz wurde wieder neu gestaltet. Dort trifft man sich auch heute nach über 600 Jahren nicht nur zum Einkaufen…

 

In Zusammenarbeit mit

Stadt Gladbeck