St. Lambertikirche

Auf den Spuren der dörflichen Vergangenheit Gladbecks finden wir um die heutige katholische Propsteikirche St. Lamberti den alten Siedlungskern. Geweiht ist die Kirche dem Heiligen Lambertus, dem Schutzpatron der Händler.

Auf dem Gladbeck-Relief links vor der Kirche ist das Dorf an der Gladebecke mit seinen 2.300 Einwohnern um das Jahr 1820 dargestellt. Den Mittelpunkt bildete die Lambertikirche, deren Anfänge bis in das 9. Jahrhundert zurückreichen. Um die Kirche standen die Fachwerkhäuser der Bauern, Kötter, Handwerker und Krämer. Die Felder begannen gleich hinter dem Dorf. Markiert ist auch der Standort der ehemaligen kleinen Quastenburg gegenüber der Kirche.

Die im Relief dargestellte Dorfkirche mit Zwiebelturm musste 1896 dem jetzigen Kirchenbau weichen, weil seit den 1870er Jahren wegen des Bergbaus immer mehr Menschen zuwanderten. Die Pfarrei hatte damals schon über 9.000 Mitglieder. Zum Kirchspiel Gladbeck gehörten auch die Bauerschaften Butendorf, Brauck, Ellinghorst, Rentfort und Zweckel.

Das heutige Kirchengebäude wur- de vom späteren Kölner Dombau- meister Bernhard Hertel geplant. Ausgeführt wurden die Arbeiten von dem Gladbecker Bauunter- nehmen Carl Braunsteiner. Nach 30 Monaten Bauzeit wurde die Kirche am 26. Oktober 1899 durch den Bischof von Münster geweiht.

Der mächtige rote Ziegelbau ist eine dreischiffige Hallenkirche im neugotischen Stil. Besonders markant der 86 Meter hohe Kirchturm, der weithin sichtbar auch die Fördertürme der Zechen überragte. Als höchstes Gebäude Gladbecks prägt er bis heute das Stadtbild.

Sehenswert im Innenraum sind die Kreuzweg-Stationen, der Tabernakel-Tresor, der Taufstein, die Pietà, das Altarkreuz, die künstlerisch gestalteten Bleiglasfenster und die große Orgel der Bonner Firma Klais. Die Attraktion bildet das kostbare Altarretabel von 1516, das aus Eiche gefertigt ist mit Figuren aus Lindenholz und das die Menschwerdung von Jesus zeigt. Der Kirchturm hat fünf Glocken, die größte davon ist die Lambertus-Glocke mit gut drei Tonnen Gewicht.

In Zusammenarbeit mit

Stadt Gladbeck